Wir segeln eigentlich noch gar nicht so lange, unsere erste Berührung mit dem Fahrtensegeln war 1999 mit einem einwöchigen Segeltörn von Elba nach Korsika und wieder zurück. Unser Freund Stefan hatte uns damals kurzfristig gefragt, ob wir nicht Lust hätten, da mitzumachen.
Am Ende hatte uns der Urlaub so gut gefallen, dass wir das unbedingt wiederholen wollten. Es folgten (fast) jedes Jahr ein Segeltörn, meistens in die Karibik, gelegentlich auch im Mittelmeer. Die meisten Törns waren schön bis großartig, aber wie überall gab es neben Licht natürlich auch Schatten.
Insgesamt war die Bilanz aber so deutlich positiv, dass irgendwann fast natürlich die einschlägigen Ausbildungen und Scheine folgten. Da hatten wir aber schon ein halbes Jahrzehnt Chartererfahrung als Mitsegler und Coskipper auf der Uhr.
(Scheinbar nicht ist es nicht selbstverständlich, den Bootsführerschein erst mit etwas Praxiserfahrung zu machen, denn bei den Prüfungen lernten wir tatsächlich Leute kennen, die uns allen
Ernstes erzählten, dass sie eigentlich noch nie auf einem Boot unterwegs waren: "Nein, ich mache jetzt erst mal den Schein und dann wird im Urlaub für die Familie ein Motorboot gemietet." -
Na wenn Ihr meint...)
2009 charterten wir das erste Mal ein kleines Boot für einen zweiwöchigen Karibiktörn - ganz allein, ohne weitere Mitsegler.
Wir entschieden uns für eine Alubat Ovni 36, die wir auf Guadeloupe übernahmen. Leider stellten wir nach der ersten Nacht fest, dass wir nicht allein auf der "Dory" waren, sondern dass wir das Boot mit einer lustigen Kakerlakenfamilie teilen mussten. Zum Glück waren sie eher kleinwüchsig und gut erzogen. Jedenfalls, es ging irgendwie, und der Törn war trotz unserer blinden Passagiere ein wunderbares Erlebnis für uns beide - inklusive der Erkenntnis, dass wir das zu zweit problemlos hinbekommen.
Die eigentliche Idee zu unserem Vorhaben, ein Jahr lang auf eigenem Kiel unterwegs zu sein, muss bei einem der folgenden Törns in den darauf folgenden Jahren entstanden sein. Vermutlich
lagen wir da in irgendeiner Bucht in der Karibik vor Anker, ziemlich sicher gab es Caipirinha und einmal wieder einen kitschigen Sonnenuntergang. Also der ideale Nährboden für echte
Schnapsideen...