Früh springen wir aus der Koje, um in Sint Maarten aus der Marina auszuchecken und die erste Brückenöffnung um 08:30 Uhr aus der Simson Bay Lagoon zu erwischen. Leider haben wir am Vortag beide vergessen, dass wir noch ausklarieren müssen, daher werfen wir nach der Brückendurchquerung noch mal den Anker und Martin fährt zu Customs und holt die nötigen Papiere.
Anschließend kommen wir mit einer netten Überfahrt in wenigen Stunden nach Statia und freuen uns darüber, dass unser Autopilot wieder tadellos funktioniert!
Am nächsten Morgen machen wir uns fertig für den Landgang und freuen uns nach all dem Hafenstress auf Sint Maarten auf einen entspannten Urlaubstag mit Inselbesichtigung. Leider haben wir (und unser Törnführer!) die aktuellen Familienverhältnisse des niederländischen Königshauses nicht ganz exakt im Plan, daher entgeht uns, dass an dem Tag "King's Birthday" ist. Das wird vor allem in den Niederlanden ganz groß gefeiert, in den niederländischen Antillen sorgt es immerhin noch für allerorten hochgeklappte Bürgersteige und geschlossene Büros.
Der freundliche Beamte bei Customs und Immigration hätte uns ja gern abgefertigt, aber leider benötigt er dazu den Stempel der Port Authority, dass wir die Hafengebühren (für's Liegen vor eigenem Anker in der Bucht!) bezahlt haben.
Deren Büro jedoch ist leider nicht besetzt und die hilfbereite Dame der Security telefoniert (mit ihrem privaten Telefon, dessen Prepaid-Karte darüber komplett entleert wurde) für
uns eine ganze Reihe von Leuten ab und versucht, jemanden aufzutreiben. Leider vergebens!
Unverrichteter Dinge und mit der berückenden Aussicht, am nächsten Morgen direkt vor dem Auslaufen wiederkommen zu müssen, um einfach nur Geld (für nichts) zu bezahlen, machen wir uns auf den Weg in den Ort.
Oranjestad liegt auf einem Hochplateau ca. 20 m oberhalb der Küste und war früher ein bedeutendes Handelszentrum in den kleinen Antillen. Neben dem Fort und der Kirche besteht der Ort aus einer Menge kleiner und hübscher Häuser, die wirklich so wirken, als hätte man Holland in die Karibik verlegt.
Leider sind aber die ganzen nett anzusehenden Läden zu und wir sind froh, dass wir im Para Mira auf der Veranda ein leckeres Mittagessen und selbstgebackenen Kuchen bekommen.
Jeder kennt hier jeden: beim Vorbeifahren wird immer gehupt und gewinkt und die Gäste grüßen zurück.
Der Bummel wird mit einer Runde durch das Fort abgerundet: von hier aus wurde im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg der erste Salut für ein US-amerikanisches Schiff abgefeuert. Damit waren die USA von Statia offiziell als Nation anerkannt, was den Insulanern allerdings nicht gut bekommen ist: die britische Invasion (aus Rache) folgte auf dem Fuß.
Am Folgetag laufen wir aus Richtung Guadeloupe. Zielpunkt ist Deshaies im Norden und wir müssen ca. 26 Stunden hoch am Wind laufen. Das ist mit entsprechender Welle und gelegentlichem Reffen eher ungemütlich und wir sind froh, mittags ins Deshaies unseren Anker fallen zu lassen. Guadeloupe bekommt eine zweite Runde und wir freuen uns auf unsere Gäste!
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